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VERSACER___________Toxic Love

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Mit kochender Verzweiflung besingt VERSACER die Einsamkeit zweier Menschen und deren leuchtende Screens, die zwischen Social Media Inhalten und Schlafzimmergrenzen vergebens versuchen eine Verbindungen herzustellen. Musikalisch bewegt sich TOXIC LOVE irgendwo zwischen The Cure und Fleetwood Mac und schwingt 3:27 Minuten über einer Schwelle: Ausweglose Traurigkeit und der alles versprechenden Nacht. Man hängt genau darüber und eigentlich ist alles klar.

Dreamy Riffs, ein Keyboard glitzert auf wie Sterne am Nachthimmel (oder wie VERSACER sagen: wie das glitzern in deinen Augen) und ein flotter Uptempo-Drum-Beat treibt den ganzen Song nach vorn. Die teilweise hippiesque Soft-Rock-Instrumentierung taucht den traurigsten Roadtrip in dieses eine kalifornische Abendrot, dass einem zumindest ein bisschen Hoffnung vorgaukelt und man mit den letzten UH UH UHS doch noch glaubt, dass alles gut wird. Aber nein: alles ausweglos. Frontmann Julian singt und schreit in Jagdhundstimme: Oh Baby, ich weiß, es passt so gut in diese Zeit mit uns zwei, aber unter diesem Sky liegt nicht das Paradise. 

VERSACER___________BIO

 

Genau, Grenzen sind da, um sie zu verwischen. VERSACER nimmt das letzte verschwitzte Feinripp-Unterhemd und schrubbt damit über Sprachen, Genres und Luxusmarken bis alles verschwimmt und fließt. Flow sticht Semantik. Aber wenn’s um was geht, dann um alles. Um’s große GANZE, um Jesus (den englischen), um unsere Generation (die mehr kann als Millennial sein), um die Liebe. (Nicht um die drei Tage Tinderflattern, sondern um die Liebe wegen der entweder alles verdammt weh oder verdammt gut tut.)

 

VERSACER ist nicht Haute-Couture und würde es doch gern sein. Aber der Luxus dieser Welt passt nur den wenigsten. Den Andern bleibt nur der Wille zum Stil. Aber in die Lücke zwischen Luxury und Low-Fi passt VERSACER haargenau. 

Die drei Jungs und 1 Frau drehen alle Regler auf Pop. Dabei machen sie es sich nie zu einfach, die Musik ist komplex, durchdacht und Gott sei Dank nie zu Ende gedacht. Mit „ALLEIN ALIVE” sagten die Vier mitten im Lockdown-Frühling 2020 „Hi” zur Popwelt. Zwei Jahre später probiert VERSACER mit „Freeze“ den 90er Gitarrenrock aus und ihr Debütalbum „nothing was gonna happen if i didn‘t say anything“ (VÖ 27.10.2023)  ist schon fertig, nur die Welt noch nicht.

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